Das Wappen für Eidelstedt wurde in den Jahren 2008 bis 2010 in einem quasi basis-demokratischen Prozess unter starker Einbeziehung der Eidelstedter Bevölkerung entwickelt. Initiatoren dieses Prozesses sind die drei Vereine Eidelstedter Bürgerhaus, Eidelstedter Bürgerverein und der Sportverein Eidelstedt, vertreten durch die Vorsitzenden Joerg Kilian, Ulrich Winkel und Dieter Harz.
Maßgebliches Ziel war es, durch ein solches Wappen – korrekt Stadtteil-Logo – die Identität, das Image und damit die Attraktivität des Stadtteils nachhaltig zu stärken.
Ursprünglich war ein straffer Zeitplan mit einer öffentlichen Ausschreibung vorgesehen, der bereits Ende 2008 zu einem fertigen Wappen geführt hätte. Die Realität hat jedoch gezeigt, dass die Einbeziehung der Öffentlichkeit und weiterer mitentscheidenden Gremien das Ganze in die Länge ziehen würde. Am Ende ist dann doch ein Ergebnis herausgekommen, das sich sehen lassen kann und nicht in der Schublade der Geschichte verschwinden wird.
„Das Wappen ist nur so tragfähig, wie die Mehrheit, die dahintersteht.“ Dr. Jürgen Mantell
Chronologie der Wappenentwicklung
02. Juli 2008
Erster interner Projektvorschlag der AG Stragtegie des Eidelstedter Bürgerhauses
Auszug:
„Eidelstedt ist einer der wenigen Hamburger Stadtteile ohne eigenes Wappen. Stellingen und Eimsbüttel haben seit einigen Jahren eines. Ein eigenes Wappen hätte den Vorteil, die Identität und das Image des Stadtteils nachhaltig zu stärken. Ein Wappen ist ein starkes visuelles Zeichen und offizielles Symbol, mit dem die Attraktivität, Eigenständigkeit und das Selbstbewusstsein des Stadtteils kommuniziert wird.“
Dann vergehen Monate der Vorbereitung damit, geeignete Mitstreiter unter den Akteuren und Multiplikatoren in Eidelstedt zu suchen.
7. April 2009
Auf der Mitgliederversammlung des Eidelstedter Bürgerhauses wird der Plan zur Entwicklung eines Wappens erstmalig einer breiten Öffentlichkeit vorgestellt.
Präsentation Mitgliederversammlung (PDF 3,3 MB)
14. Juli 2009
Ein Aufruf zur Mitgestaltung des Wappens erscheint, der auch in den lokalen Medien aufgegriffen wird.
Auszug:
„Der Vorstand des Eidelstedter Bürgerhauses (EBH) beschloss Mitte 2008 die Initiative zu ergreifen, die Entwicklung eines Stadtteilwappens anzuschieben. Gemeinsam mit dem Eidelstedter Bürgerverein (EBV) und dem Eidelstedter Sportverein (SVE) wollen wir jetzt die Initiative „Wappen für Eidelstedt 2009“ der Öffentlichkeit vorstellen und die Diskussion über mögliche Inhalte des Wappens eröffnen.
Getragen wird die Initative durch die Vorsitzenden der drei Vereine: Joerg Kilian (EBH), Ulrich Winkel (EBV) und Dieter Harz (SVE). Unterstützt von Thomas Höltermann (Öffentlichkeitsarbeit EBH), Ilse Steffen (Heimatmuseum, EBH) und Klaus Kastorf (Ehrenvorsitzender SVE).
Streng genommen ist ein Stadtteilwappen kein Wappen und offizielles Symbol. Die Hansestadt Hamburg hat hier die amtliche Hoheit. Andere Stadtteile wie Altona oder Bergedorf tragen ein historisch gewachsenes Wappen. Der Bezirk Eimsbüttel, die Stadtteile Stellingen und Lurup haben in den vergangenen Jahren ihr „Wappen“, ihr Stadtteil-Logo geschaffen.
Wir meinen, das Eidelstedt ein Wappen gut zu Gesicht stehen würde. Und wir meinen, dass es viele Eidelstedter gibt, die unsere Initiative unterstützen werden. Ein Wappen schafft als interessenübergreifendes Symbol mehr Gemeinschaftsgefühl. Es ist eine Grundlage für Stadtteilmarketing und stärkt nachhaltig Identität und Image von Eidelstedt.
Damit das Wappen kein Abziehbild wird, das in Schubladen verstaubt, wollen wir möglichst großen Konsens und Transparenz im Entwicklungsprozess bringen und laden alle Eidelstedter ein, daran teilzunehmen. Eimsbüttel hat in 2002 sein Bezirkswappen öffentlich ausgeschrieben. Wir wollen uns an dem seinerzeit eingeschlagenen Weg orientieren. Wenn wir unseren Bezirksamtleiter Herrn Dr. Mantell frei zitieren dürfen: „Das Wappen ist nur so tragfähig, wie die Mehrheit, die dahintersteht.“
Vor die Gestaltung des Wappens, haben wir die Beschäftigung mit den Inhalten gesetzt. Hat Eidelstedt überhaupt markante, eigenständige Symbole, die sich für ein Wappen eignen? Eine Reihe von Symbolen haben wir bereits vorgeschlagen, weitere Hinweise erwarten wir uns von interessierten Eidelstedtern und Eidelstedterinnen!“
Die mit dem Aufruf verbundenen Umfrage stellt zwei wichtige Fragen:
1. Welche der vorgeschlagenen Symbole sind Ihrer Meinung nach die drei wichtigsten für Eidelstedt?
2. Fallen Ihnen zu Eidelstedt noch weitere markante historische Bauwerke, Symbole, etc. ein, oder haben Sie Vorschläge zu Farbgebung, Anzahl und Aufteilung der Symbole?
Die Anzahl und Qualität der Rückmeldungen ist überwältigend. Viele Eidelstedter haben den Aufruf und die Umfrage für sich so verstanden, dass sie außer zu den angebotenen Symbolen und Landmarken, auch eigene – oft farbig skizzierte – Vorschläge eingesandt haben.
Einladung zur Mitgestaltung (PDF 2,1 MB)
Umfrage zur Mitgestaltung (PDF 560 KB)
2.-27. November 2009
Die Ergebnisse der Umfrage und alle eingesandten Skizzen und Vorschläge werden in einer Ausstellung im Eidelstedt Center gezeigt. Weitere Kommentare und Rückmeldungen sind erwünscht.
Auszug:
„Mitte Juli hat die Initiative „Wappen für Eidelstedt 2009“ eine Umfrage gestartet. Der Aufruf fand in der Lokalpresse ein vielfältiges Echo und breite Unterstützung. Die rege Beteiligung an unserer Aktion hat uns sehr gefreut. Den ganzen Sommer über hatten sich mehr als 200 Menschen aus Eidelstedt daran beteiligt.
Neben zahlreichen Antworten auf unsere Umfrage, weiteren textlichen Anregungen und Vorschlägen haben sich auch viele EidelstedterInnen kreativ betätigt und uns ihre bereits durchgestalteten Vorschläge zugeschickt. So weit wollten wir eigentlich noch gar nicht gehen! Uns ging es in diesem gewollt gemeinschaftlichen Gestaltungsprozess erst einmal um mögliche Inhalte für ein Wappen.
Wir haben inzwischen alle Vorschläge gesichtet, ausgewertet und präsentieren jetzt mit dieser Ausstellung unser Zwischenergebniss. Die Ausstellung dauert bis Ende November 2009. Ihre Rückmeldungen und Anregungen für Inhalte und Gestaltung für das Wappen werden wir im Anschluss verdichten und in drei favorisierten Entwürfen darstellen.
Diese werden dann bis spätestens Ende des Jahres dem Ortsausschuss zur finalen Abstimmung vorgelegt. Denn… „Das Wappen ist nur so tragfähig, wie die Mehrheit, die dahintersteht.“ Das fertige Wappen soll dann im April 2010 der Öffentlichkeit vorgestellt werden.“
Ausstellung der Umfrageergebnisse und Vorschläge (PDF 4,6 MB)
Dann beginnt der mühsame Prozess des Verdichtens. Die Initiatoren begeben sich in Klausur um aus den immer noch sehr heterogenen Ergebnissen einige wesentliche Strömungen heraus zu filtern. Am Ende bleiben eine handvoll Vorschläge zur Auswahl, die mehrheitsfähig sind. Nach internen Abstimmungen bleiben Eiche bzw. Doppeleiche, Hamburger Wappen und Windmühle – zusammen mit dem Spruch „Up ewig ungedeelt“ stehen. Der Grafiker Joerg Kilian übernimmt die Ausgestaltung der verbleibenden Varianten für eine letzte öffentliche Abstimmung.
15. März 2010
In den lokalen Medien wird zur Abstimmung über die Favoriten aufgerufen. Drei Varianten stehen zur Auswahl.
Mitte April werden die Stimmen ausgezählt. Entwurf A gewinnt eindeutig.
Vor einigen Seiten wird jedoch bemängelt, dass Entwurf A keine Eicheln in der Baumkrone zeigt.
30. Mai 2010
Die Eicheln sind jetzt den Finalisten hinzugefügt worden. Lediglich die Position und Größe von Hamburger Wappen und Windmühle sind noch in der internen Diskussion. Am Ende fällt die Entscheidung für die Variante A1 – jedoch mit Eicheln wie in A2 und A3. Das Wappen kann dem Ortsausschuss zur offiziellen Abstimmung vorgelegt werden kann.
21. Juni 2010
Der Entwurf für einen interfraktionellen Antrag wird dem Ortsausschuss Eidelstedt/Stellingen vorgelegt. In einer der kommenden Sitzungen soll darüber entschieden werden.
5. Juli 2010
Das Wappen – samt Enstehungsprozess und Entwicklungspotenzialen – wird dem Ortsausschuss in einer Präsentation vorgestellt und von allen Fraktionen einstimmig angenommen.
Präsentation Ortsausschuss (PDF 2,2 MB)
August 2010
Das Wappen erscheint auf dem Mitteilungsblatt des Eidelstedter Bürgervereins. Dem Blatt ist außerdem ein Aufkleber mit dem Wappen beigefügt, den der Vorsitzende Ulrich Winkel hat drucken lassen.
Jetzt ist Eidelstedt auf der „Wappenkarte“ neben seinen Nachbarn würdig vertreten.
Was noch fehlt, sind die Regelungen über Einsatz und Verbreitung des Wappens. Dass jetzt viele Monate ins Land gehen, ohne dass etwas passiert, hängt mit mangelnden Ressourcen seitens des Hauptinitiators Joerg Kilian zusammen.
Sporadisch gehen Anfragen von Eidelstedtern ein, die das Wappen für private Zwecken nutzen wollen. Sei es auf einem Flyer oder als Fahne neben Ihrem Campingwagen an der Ostsee. Diese Anfragen werden zuvorkommend bedient. Es fehlt jedoch nach wie vor an einem organisierten Vorgehen.
21. Juli 2011
Die drei Träger des Entwicklungsprozesses – der Eidelstedter Bügerverein, der Sportverein Eidelstedt und das Eidelstedter Bürgerhaus einigen sich darauf, dass das Eidelstedter Bürgerhaus zukünftig die Rechte und Pflichten aus der Verwaltung des Stadtteil-Logos wahrnehmen und das Logo als Bildmarke schützten wird.
10. September 2011
Im Rahmen der Messe „Gestatten: Eimsbüttel“ präsentiert Joerg Kilian auf seinem Stand seine erste Postkarten-Edition „Post aus Eidelstedt“, auf denen das Wappen für Identität und Wiedererkennung sorgt.
24. Oktober 2011
Beim Deutschen Patent- und Markenamt (DPMA) wird die Eintragung des Stadtteil-Logos als nationale Bildmarke für das Stadtteilkulturzentrum Eidelstedter Bürgerhaus e.V. beantragt.
27. Oktober 2011
Für die Führung des Hamburger Wappens im Stadtteil-Logo von Eidelstedt wird von der Hamburger Senatskanzlei – Planungsstab – PL 314 eine Unbedenklichkeitserklärung ausgestellt.
21. März 2012
Das Stadtteil-Logo „Wappen für Eidelstedt“ ist als nationale Bildmarke (REG NR) beim DPMA für das Stadtteilkulturzentrum Eidelstedter Bürgerhaus e.V. erfolgreich registriert worden.
7. Juni 2012
Die Web Site www.wappen-eidelstedt.de wird gelauncht…
Den Beteiligten an diesem soweit erfolgreichen Prozess gilt unser aller Dank:
den Eidelstedter Bürgerinnen und Bürgern, den lokalen Medien, den Delegierten des Ortsausschusses, dem Bezirksamt, Dr. Ulrich Mantell, Ulrich Winkel, Dieter Harz, Thomas Höltermann, Klaus Kastorf und dem beratenden Markenanwalt Tobias Bier.